Ich wünsche allen Lesern dieses Blogs ein frohes neues Jahr! Neujahr ist eine gute Gelegenheit Bilanz zu ziehen: Vor einem Jahr hatte ich meine CO2-Bilanz für 2014 aufgestellt: 14 Tonnen habe ich für Wohnen und Mobilität erzeugt, davon 13 Tonnen dienstlich und durch einen USA-Urlaub verursacht.
Dieses Jahr nun lag ich bei 10,5 Tonnen CO2, davon neun Tonnen dienstlich verursacht.
Die neun dienstlichen Tonnen sind angefallen, während ich Geld verdient habe. Wenn ich nun einen Teil dieses Geldes einsetzen möchte, die neun Tonnen oder mehr an anderer Stelle wieder einzusparen, was wäre die effizienteste Methode?
Vor einem Jahr habe ich argumentiert, dass eine Investition in Energieeffizienz-massnahmen wie LED Beleuchtung oder Blockheizkraftwerke einen besseren „Gespartes CO2 pro eingesetztem Euro“-Faktor bieten als sich eine Solaranlage aufs Dach zu setzen (172€/Tonne) oder ein neues Elektroauto zu kaufen (5000€/Tonne).
Folgerichtig habe ich 2015 wieder in diverse Energieeffizienzprojekte bei bettervest investiert, mit einem durchschnittlichen „Euro pro über 20 Jahre eingespartes CO2“-Erwartungswert von 90,7€/Tonne. Mit 950€ Effizienzinvestionen hätte ich also bereits meinen CO2-Fußabdruck 2015 durch zukünftig erwartete Einsparungen kompensiert. Gut, aber rechnen wir als Gegenprobe auch die Rückschau: Ich hatte ja im Jahr 2014 bereits in erste Projekte investiert: War die im Jahr 2015 erzielte CO2-Einsparung aus diesen Projekten höher als mein eigener CO2-Fußabdruck im gleichen Jahr? Ganz knapp ja: 12,2 Tonnen Einsparungen in 2015 verglichen mit meinen Fußabdruck von 10,5 Tonnen. Und auch ohne Neuinvestitionen würden diese 12,2 Tonnen in 2016 wieder gespart. Und 2017 auch, und…
Einmal getätigte Energieeffizienzinvestitionen lassen also mein CO2-Minimierungsschwungrad immer schneller drehen:
- Ich investiere im Jahr 2014 einen Teil meines verdienten Geldes in Energieeffizienzprojekte, um meine maßgeblich durch den Job bestimmten CO2 Emissionen auszugleichen
- Durch diese Projekte wird (umgerechnet auf mein Investment) im Folgejahr 2015 bereits etwas mehr CO2 gespart, als ich in dem Jahr erzeuge. Die Beschleunigungskräfte (Ersparnis) sind höher als die Bremskräfte (Erzeugung) – das CO2-Minimierungsschwungrad beginnt sich zu drehen.
- Das in 2015 neu erzeugte CO2 wird ja immer noch maßgeblich vom Job bestimmt, der allerdings auch Einkommen bringt, ich kann also wieder in neue Projekte investieren: Gleiche Bremskraft, aber zusätzliche Beschleunigung – das Schwungrad dreht schneller.
- Gleichzeitig bringen auch die Projekte aus 2014 bereits Einkommen: Zins und Tilgung (ja – alle Projektpartner aus 2014 haben 2015 ihre Annuität gezahlt), die ich ebenfalls in neue Projekte investieren kann: Noch mehr Anschub für das Schwungrad
- So dreht sich das CO2-Minimierungsschwungrad immer schneller!